„Innovationsschub in Zeiten der Krise“

In den vergangenen Wochen waren Masken und Desinfektionsmittel phasenweise nicht zu bekommen. Heimische Firmen sprangen in die Bresche, um zu helfen, wollen teils aber auch auf Dauer mit neuen Produkten am Markt bleiben.

ERKELENZER LAND | Seit sich in Deutschland die Lage rund um das Corona-Virus immer weiter zugespitzt hat, sind Masken und Desinfektionsmittel heiß begehrte Waren. Das hat im Erkelenzer Land nicht nur zahlreiche Privat-Initiativen hervorgebracht, die zum Beispiel Masken für ihr Umfeld nähen, auch Unternehmen nutzten in der auftragsarmen Zeit ihre Möglichkeiten, um im größeren Stil in die Produktion der Mangelwaren einzusteigen. Doch dabei blieb es nicht. Es gibt auch Firmen, die in der Krise innovative Ideen und daraus Produkte entwickelten, mit denen sie sich dauerhaft am Markt behaupten wollen.

Ganz konkret bekennt sich der Automobilzulieferer SPT aus Wegberg dazu. Er will Ende Mai mit seiner Schwesterfirma TPE in Serienproduktion gehen, bis zu 10.000 Masken pro Woche können dann hergestellt werden. „Wir standen dem Ganzen zu Beginn sehr kritisch gegenüber, doch weil wir dann den Engpass und die Umweltproblematik durch Einweglösungen gesehen haben, sind wir das Thema angegangen“, erklärt Geschäftsführer Erik Backes. Herausgekommen ist eine Maske, die laut Backes in eine Nische vorstößt, weil sie qualitativ zwischen den Alltagsmasken und den FFP-zertifizierten Atemschutzmasken liegt. Zudem ist sie nachhaltig, denn sie ist waschbar und damit wiederverwendbar. Außerdem wird in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen ein Filtereinsatz entwickelt, der bis zu dreimal desinfiziert werden kann. Künftig soll er sogar biologisch abbaubar sein. Weiteren Charme hätte die Maskenproduktion in Wegberg, weil dadurch die Kooperation mit der Lebenshilfe Heinsberg gestärkt und somit Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap gesichert würden. Ziel ist es auch, das Produkt FFP-zertifizieren zu lassen.

QUELLE
Rheinische Post
07. Mai 2020
von David Beineke

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MOTIV
Noch trägt Konstruktionsdesigner Harald Stahl (M.) einen elastischen Prototyp. SPT-Geschäftsführer Erik Backes (r.) erklärt, dass mit solchen Spritzgussmaschinen verschiedene Masken hergestellt werden. Jürgen Brocker (l.) vom Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen zeigt die dafür entwickelten Filter.
RP-Foto: Klapproth